Das Schwarzköpfchen - Agapornis personatus
Steckbrief des Schwarzköpfchen
Merkmale
Schwarzköpfchen sind 13 bis 15cm lang und wiegen 43 bis 47g. Sie sind überwiegend Grün gefärbt, wobei die Körperoberseite dunkler grün ist als die Unterseite. Der Kopf ist schwarz, seitlich in Schwarzbraun und am Hinterkopf in Olivbraun übergehend. Um die Augen zieht sich ein breiter weißer unbefiederter Ring. Ein breites Band um Nacken und Brust ist lebhaft gelb, manchmal auf der Brust orangegelb. Die beiden mittleren Schwanzfedern sind grün, die anderen besitzen eine schwarze Binde vor dem gelbgrünen Ende und einen orangeroten Fleck an der Federwurzel. Der Schnabel ist leuchtend rot und die Wachshaut weiß. Wie alle Papageienvögel sind ihre Zehen zygodaktil angeordnet, d. h. die erste und vierte Zehe ist nach hinten gerichtet, die zweite und dritte nach vorn.
Männchen und Weibchen haben ein fast identisches Aussehen. Das gelbe Band ist bei Weibchen manchmal weniger breit. Außerdem haben Weibchen meist einen schlankeren kleineren Kopf, der nicht so eckig wirkt wie bei den Männchen.
Systematik und Unterarten
Alle vier Agaporniden-Arten mit weißem Augenring stehen im Verdacht eine Artengruppe zu bilden, denn sie sind untereinander uneingeschränkt fruchtbar. Nur die natürlichen Grenzen in den Heimatgebieten verhindern dort eine dauerhafte Vermischung.
Die heutigen Taxonomen ordnen die Schwarzköpfchen als eigenständige Art ein (Agapornis personatus – Reichenow, 1887). Es werden keine Unterarten aufgeführt.
Verbreitungsgebiete und Habitate
Schwarzköpfchen bewohnen die dürren Grassteppen bis in eine Höhe von 1700 m, die nur durch vereinzelte Akazienwäldchen und Baobabs (Adansonia) unterbrochen sind. Sie leben dort paarweise oder schließen sich zu Gruppen von bis zu 100 Tieren zusammen. Das Schwarzköpfchen ist sesshaft.
Nahrung und Ernährungsweise
Über die Ernährung des Schwarzköpfchen in ihrer Heimat ist sehr wenig bekannt. Es wurde beobachtet, dass sie Samen von Gräsern, Kräutern, Hirsen, Kassien-Samen aufnehmen. Zur Erntezeit fallen sie schwarmweise in die Hirse- und Maisfelder der Bauern ein.
Stimme und Verhalten
Schwarzköpfchen haben sehr unterschiedliche Zwitschergeräusche, die meist laut, hoch und abgehackt sind. Obwohl sie oft kurz und unmelodisch sind („krreek“), kann ein Personata in einer ruhigeren Umgebung auch einen sanften und melodischeren Gesang hervorbringen. Beobachtungen und Handlungen, die für den Vogel irritierend sind, lassen ihn manchmal fauchen.
Brutbiologie
Bei der Balz bewegt das Männchen seinen Kopf auf und ab und strebt aufgeregt auf das Weibchen zu. Die Brutzeit liegt März, April, Juni, Juli und August, also hauptsächlich in trockenen Monaten. In dieser Zeit brüten die Vögel ein bis zweimal.
Die Weibchen der Schwarzköpfchen tragen das Nistmaterial mit dem Schnabel in eine Baumhöhle, meist ein Baobab-Baum. Das Nest hat eine sperrige Struktur und besteht aus langen Zweigen und Rindenstreifen
Die Eier sind weiß, und ein Gelege besteht in der Regel aus drei bis sieben Eiern. Das Weibchen bebrütet die Eier etwa 23 Tage lang. Die Nestlinge sind nach dem Schlupf mit einem dünnen Flaum überzogen. Nach sechs Wochen sind die meisten Federn fertig gewachsen und der Jungvogel verlässt das Nest der Mutter. Juvenile Schwarzköpfchen haben einen kleinen schwarzen Fleck auf dem Schnabel, der später verschwindet.
Gefährdung und Schutzstatus
Das Schwarzköpfchen ist gemäß BNatSchG (§ 7 Abs. 2 Nr. 13 und 14) besonders geschützt und ist im Anhang II des Washingtoner Artenschutzübereinkommen aufgeführt. Er ist nach Anlage 5 der BArtSchV von der Anzeigepflicht ausgenommen.
Das Schwarzköpfchen wurde zuletzt für die Rote Liste der bedrohten Arten der IUCN im Jahr 2018 bewertet und als wenig gefährdet (least concern) eingestuft.
Lokal sind Schwarzköpfchen weit verbreitet und im Allgemeinen ziemlich häufig. Es wird vermutet, dass die Population stabil ist, da es keine Hinweise auf einen Rückgang oder eine wesentliche Bedrohung gibt.
Quellen und Literatur
Fotos: https://www.inaturalist.org/photos/ Lizenz CC BY-NC 4.0 Deed
Rote Liste gefährdeter Arten des IUCN. Unter: https://www.iucnredlist.org/species/22685352/131916793
Heinz Schwichtenberg: Die Unzertrennliche. Die Neue Brehmbücherei. A. Ziemsenverlag Wittenberg Lutherstadt, 1973.
Kurt Kolar: Unzertrennliche Agaporniden. Gräfe und Unzer GmbH, München 1989.
Helmut Hampe: Unzertrennliche. Verlag Gottfried Helene, Pfungstadt / Darmstadt 1957.
Ihre Fragen an die Fachgruppe im DKB
Im Deutschen Kanarien- und Vogelzüchterbund e.V. ist die Fachgruppe der Sittiche und Exoten für Schwarzköpfchen zuständig.
Im Bereich der Sachkunde finden Sie Erstinformationen zur Haltung von Sittichen.
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