Die Zucht von domestizierten Vogelarten gedeiht nur in friedvoller Umgebung unter Hingabe von Pflege- und Fürsorgewillen der aktiv tätigen Züchterinnen und Züchter. Der organisierte Züchtende ist sich seiner ethischen und moralischen Verantwortung bewusst und trägt dazu bei, dass die biologischen Grundbedürfnisse seiner gepflegten Vögel ausgelebt werden können.
Machen wir uns deshalb zum Anwalt der Lebewesen im Federkleid, denn sie verdienen es.
Grundsätze der organisierten Vogelzucht
Gesundheit der Elterntiere. Für die Zucht von domestizierten Vogelarten sind vitale erbgesunde Tiere, die in rassenspezifischer Haltungsform in Menschenobhut gehalten werden, unerlässlich.
Artgebundenes Fortpflanzungsvermögen wird durch selbstständige Kopulation, Brut und Aufzucht bestimmt. Dabei ist die Ammenzucht kein gewolltes Praxismodell, weil dadurch die Sicherung gesunden Erbgutes verhindert wird. Ausreichend große Flugkäfige sind in der Zeit vom Verlassen des Nestes bis zur Geschlechtsreife für die gesunde Entwicklung erforderlich.
Rassen behalten wie die Arten ihre naturgebunde Wandelbarkeit (Mutabilität).
Die jährlichen Bewertungen berücksichtigen lediglich den Zuchtstand der gerade lebenden Generationen
Hausrassen sind kultureller Ausdruck ihrer ursprünglichen Heimatregion und dort begründetem gemeinsamen Züchterwillens. Sie stellen deshalb lebendes Kulturgut dar.
Rassenideale sind keine statisch dauerhaften Musterbilder. Die Entwicklung einer Rasse auf dem Wege ihrer Keimbahn in Menschenobhut folgt denselben Naturgesetzen, wie die Entwicklung der freibleibenden Arten. Extreme Merkmale, die biologische Grundfunktionen beeinträchtigen, sind unerwünscht.
Die Lenkung (Selektion) der Rassenbilder, bedeutet ständige Herausforderung an Ethik und Verantwortung der Züchter.
Erstellt von: Klaus Speicher, Werner Kneule, Dr. Hans Claßen, Dr. Dietmar Steinmetz