Wie entstanden die Positurkanarien?

Wo entstanden die Kanarienrassen?

Die Historie der verschiedenen Positurkanarienrassen ist ein wichtiger Bestandteil zum Verständnis und Erhalt eines wichtigen europäischen Kulturgutes.

Hier finden Sie einen Überblick über 35 Positurkanarienrassen und deren Herkunft. Die Kurzbeschreibungen der einzelnen Rassen werden stetig ergänzt und aktualisiert. Sobald ein Artikel vorhanden ist, wird dieser hier verlinkt.

Für ergänzende Informationen können Sie Kontakt mit der Fachgruppe „Positur- & Farbenkanarien“ aufnehmen:

Inhaltsverzeichnis

Kanarienvögel mit besonderer Zeichnung

Diese Kanarien werden traditionell in die Gruppe der Positurkanarien eingeordnet, obwohl sie keine besondere Gestalt, Form oder Gefieder besitzen. Sie heben sich durch ihre Gefiederzeichnung von den anderen Rassen ab.

Der französisch-britische Kanarienvogel "Lizard"

Um 1750 entstand in Frankreich der später in England kultivierte Lizard.

Der bereits ausgestorbene London Fancy ist wieder da

Nachdem diese alte Rasse um 1920 ausgestorben war, konnte mit Hilfe der Lizardkanarien der London Fancy wieder entstehen. Er ist seit 2023 international anerkannt.

Kleine glattbefiederte Rassen.
Von Border Fancy bis Raza Española

Zu den kleinen glattbefiederten Kanarienrassen zählen acht verschiedene Rassen, wie dem Fife Fancy oder dem Raza Española. Die Kurzbeschreibungen werden stetig ergänzt, sobald ein Artikel vorhanden ist, finden Sie hier einen Link.

kleine glatte Rassen

Die Deutsche Haube entstand  vermutlich schon vor 1750 in Deutschland. Erst seit 1967 ist dieser Haubenvogel als eigenständige Rasse international durch die COM anerkannt

Der Border Fancy ist um 1830 in der Grenzregion zwischen Südschottland und Nordengland entstanden.

In der englischen Grafschaft Gloucestershire entstand um 1920 die Kanarienrasse Gloster Fancy, die wegen ihrer runden Haube von einigen Laien als „Beatle“ bezeichnet wird.

Um 1931 entstand in Spanien der Raza Española, eine kleine schlanke Rasse mit spanischen Temperament.

In der schottischen Grafschaft Fife entstand um 1950 die Kanarienrasse Fife Fancy als „kleiner Bruder“ des Borders.

Aus irischen Gesangskanarien entwickelten Züchter der „Grünen Insel“ ihren Nationalvogel Irish Fancy.

Der Rheinländer gleicht als kleine, aufrechtstehende Rasse einem Mini-Lancashire. Die Entwicklung begann ab 1980 in Hilden im Rheinland. 1989 wurde er national und 2006 international als Rasse anerkannt.

Viele Vogelliebhaber wünschen sich einen roten Vogel mit interessanter dunkler Scheckung. Ab 2006 begannen Züchter mit der Herausbildung einer neuen Rasse, die seit 2020 im DKB als Deutsche Rotschecke anerkannt ist.

Große glattbefiederte Rassen.
Von Lancashire bis Berner

Zu den großen glattbefiederten Kanarienrassen zählen acht verschiedene Rassen, wie dem Yorkshire oder dem Llarguet Español. Die Kurzbeschreibungen werden stetig ergänzt, sobald ein Artikel vorhanden ist, finden Sie hier einen Link.

Der Lancashire ist eine riesige, langgestreckte Kanarienrasse, die zwischen 1780 und 1820 in der englischen Grafschaft Lancashire entstanden.

Der Norwich ist als Kanarienrasse ab Ende des 16. Jahrhunderts in Norwich (Großbritannien) entstanden und hat sich von dort aus weit verbreitet.

Der Yorkshire wurde erstmals um 1850 in der englischen Grafschaft Yorkshire gezüchtet, hatte aber damals eine sehr viel schlankere Gestalt.

Die Kanarienrasse Crest mit ihrer üppigen Federhaube wurde zwischen 1870 und 1890 in England entwickelt.

Der Berner ist eine Kanarienrasse aus der Schweiz, die um 1880 in der Gegend um Bern als „Goldvögli“ sehr beliebt war.

Der Llarguet Espanol ist ein langer und schlanker Kanarienvogel, der seit 1950 in den spanischen Provinzen Casteló und Valencia gezüchtet wird, aber erst seit 2003 durch die COM international als Kanarienrasse anerkannt ist.

Mindestens drei verschiedene Farben soll der portugiesische Harlekin besitzen, der seit 1960 gezüchtet wird.

Auch im Iran werden Kanarienvögel seit langer Zeit gezüchtet. Der Persian Rasmi hat die längsten Schwanzfedern unter allen Kanarienrassen. Er wurde 2023 durch die COM international anerkannt.

Glattbefiederte Figurenkanarien.
Von Scot bis Japan Hoso

Zu den Kanarienrassen, die zeitweilig eine besondere Haltung einnehmen, zählen fünf verschiedene Rassen, vom schottischen Scot bis zum japanischen Hoso. Die Kurzbeschreibungen werden stetig ergänzt, sobald ein Artikel vorhanden ist, finden Sie hier einen Link.

Der Scot Fancy wurde schon Anfang des 19. Jahrhunderts erwähnt und in der Nähe von Glasgow gezüchtet. Diese Rasse ist ein Ahn der meisten Figurenkanarien.

Die Figurenkanarienvögel Bossu Belge sind bereits ab etwa 1800 in Belgien gezüchtet worden und haben sich von dort aus weit verbreitet und erfreuen sich einer immer größeren Beliebtheit.

Der Münchener wurde bereits vor 1900 in München entwickelt, war nach dem Zweiten Weltkrieg ausgestorben und konnte ab den 1960er Jahren rekonstruiert werden.

Der Japan Hoso entstand in Japan um 1925. Dieser kleine, agile Kanarienvogel ist in seiner Heimat sehr beliebt.

Der italienische Salentino trägt als einzige Rasse der glattbefiederten Figurenkanarien eine Haube. Er wurde 2020 international anerkannt und ist deshalb die jüngste Figurenkanarienrasse.

Frisé-Kanarien mit gerader Haltung.
Von Mehringer bis Fiorino

Zu den Kanarienrassen, die Federfrisuren besitzen, zählen acht verschiedene Rassen wie der Pariser Trompeter oder der Paduaner. Die Kurzbeschreibungen werden stetig ergänzt. Sobald ein Artikel vorhanden ist, finden Sie hier einen Link.

Der Pariser Trompeter oder Frisé Parisien entstanden bereits vor 1867 in der Nähe von Paris in Frankreich.

Diese Kanarienrasse mit dem ursprünglichen Namen Nordholländer entstand um 1880 in Nordfrankreich an der belgischen Grenze. Seit 1963 trägt der Nordholländer den Namen Frisé du Nord, da er nichts mit „Holland“ zu tun hat.

Der Paduaner ist von den vier italienischen Frisé-Rassen mit gerader Haltung die älteste Rasse. Sie entstand um 1960 in Padua und wurde 1974 durch die COM international anerkannt.

Der kleine Fiorino wurde in den 1970er Jahren in Florenz entwickelt und ist seit 1989 als Rasse international anerkannt.

Der Mehringer entstand als Frisé-Rasse mit gerader Haltung ab 1983 in der Nähe von Mehring (Oberbayern/Deutschland) und kann als Mini-Pariser Trompeter betrachtet werden.

Der Arricciato Gigante Italiano, kurz AGI genannt, wurde erst 1991 – nach Ablehnung einer  Standardänderung des Pariser Trompeters – als eigenständige Rasse anerkannt.

Aus kleinen frisierten Kanarienrassen entstand ab 1998 die Miniform des AGI, der als Rogetto 2019 international anerkannt wurde.

Frisé-Figurenkanarien.
Von Frisé du Sud bis Makige

Zu den Kanarienrassen, die Federfrisuren besitzen und zusätzlich zeitweise eine besondere Haltung einnehmen, zählen acht verschiedene Rassen wie der Schweizer Frisé oder der Giboso Español. Die Kurzbeschreibungen werden stetig ergänzt. Sobald ein Artikel vorhanden ist, finden Sie hier einen Link.

Diese Kanarienrasse mit dem ursprünglichen Namen Südholländer entstand um 1850 in Südfrankreich. Seit 1963 trägt der Südholländer den Namen Frisé du Sud, da er nichts mit „Holland“ zu tun hat.

Die frisierte Kanarienrasse Melado Tinerfeño entstand um 1850 auf der spanischen Insel Teneriffa.

Der Schweizer Frisé entstand um 1920 in der Schweiz als frisierte Figurenrasse.

Die Figurenkanarien Gibber Italicus wurden erstmals um 1950 in Süditalien entwickelt.

Der Makige wurde als japanische Figurenkanarienrasse erstmals um 1920 erwähnt. Diese Rasse ist nicht von der COM anerkannt, aber in Deutschland zugelassen.

Die Rasse der Giboso Español entstand um 1980 in Spanien.

Die ebenfalls in Spanien entstandene Rasse Giraldillo Sevillano ist im Wesentlichen ein Giboso Espanol mit Haube, wurde aber als eigenständige Rasse 2021 international anerkannt.

Die jüngste Rasse der frisierten Figurenkanarien ist der italienische Benacus, der 2023 international anerkannt wurde.

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