Der Glanzsittich - Neophema splendida
Merkmale
Der Glanzsittich ist in seiner Wildform 19 cm groß, mit einem ungefähren Gewicht von 36–44g.
Männliche Glanzsittiche ähneln optisch dem Schönsittich (N. pulchella), hat aber eine scharlachrote Brust und keinen kastanienroten Flügelfleck. Das Gesicht ist kobaltblau und die Körperoberseite ist leuchtend grün. Die untere Brust und der Bauch sind gelb, die Flügeldecken blassblau. Der Schwanz ist grün.
Weibliche Glanzsittiche haben ein blasseres blaues Gesicht, die Brust ist grün.
Systematik und Unterarten
Der Glanzsittich ist monotypisch und umfasst nur eine einzige Art.
Verbreitungsgebiete und Habitate
Der Glanzsittich ist in den trockeneren südlichen Teilen des australischen Kontinents, von Pingelly, Corrigin und Laverton in Westaustralien ostwärts über Südaustralien und das südliche Nordterritorium bis in den äußersten Westen von Neusüdwales, nur spärlich verbreitet. Echte Schätzungen der Seltenheit oder Häufigkeit sind schwer zu bestimmen; obwohl der Vogel leuchtend gefärbt ist, ist er geheimnisvoll und wird leicht übersehen.
Nahrung und Ernährungsweise
Der Samen von Stachelkopfgräsern (Triodia) wird vom Glanzsittich stark bevorzugt, wobei auch Samen der Lippenblüter (Newcastelia dixoni), Tausendblattgewächse (Haloragis odontocarpa), Akazien (Acacia) und Federgräser (Stipa) wurde als Ernährung bei Beobachtungen verzeichnet.
Stimme und Verhalten
Der Ruf ist ein sanftes Zwitschern, leiser als bei anderen Mitgliedern der Gattung Neophema. Die Kontaktrufe sind ein sanftes Zwitschern. Der Alarmruf ist ein zweisilbiger Pfiff, wie „kee-up“.
Brutbiologie
Die Brutzeit dauert von August bis Oktober oder nach Regenfällen, wobei je nach Niederschlag eine oder gelegentlich zwei Bruten aufgezogen werden. Zum Nisten wird eine Höhle in einem Baum, oft einem Mulga oder Eukalyptus, genutzt, in die ein Gelege von vier bis sechs runden weißen Eiern mit den Maßen 23×19 mm gelegt wird. Die Brutzeit dauert zirka 18 Tage und die Nestlingszeit weitere 30 Tage. Manchmal brüten Paare enger beieinander, sodass es zu lockeren Konzentrationen von Brutpaaren auf wenigen Hektar kommt.
Gefährdung und Schutzstatus
Der Glanzsittich ist gemäß BNatSchG (§ 7 Abs. 2 Nr. 13 und 14) besonders geschützt und ist im Anhang II des Washingtoner Artenschutzübereinkommen aufgeführt. Er ist nach Anlage 5 der BArtSchV von der Anzeigepflicht ausgenommen.
Der Glanzsittich wurde zuletzt für die Rote Liste der bedrohten Arten der IUCN im Jahr 2016 bewertet und als wenig gefährdet (Least Concern) eingestuft.
Es wird vermutet, dass die Population schwankt und sich unter günstigen Bedingungen schnell vermehren kann. Nach periodischen Einbrüchen treten plötzlich viele Individuen auf, zum Beispiel 1939 und 1966, was darauf hindeutet, dass die Art angepasst ist, um unter günstigeren Bedingungen schnell größere Bestände aufzubauen, und dass sie in den entfernteren Teilen ihres Verbreitungsgebiets möglicherweise nicht so selten ist, wie oft angenommen.
Quellen und Literatur
Fotos aus:
- iNaturalist. https://www.inaturalist.org/
- Wikimedia Commons. https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Neophema_splendida?uselang=de
Rote Liste gefährdeter Arten des IUCN. Unter: https://www.iucnredlist.org/species/22685214/93063888
Australian Bird Study Association Inc. – Bird in the Hand (Second Edition). Siehe unter: https://absa.asn.au/
K. Immelmann: Die australischen Plattschweifsittiche. Die Neue Brehm-Bücherei. A. Ziemsen Verlag, Wittenberg Lutherstadt, 1976.
Ihre Fragen an die Fachgruppe im DKB
Im Deutschen Kanarien- und Vogelzüchterbund e.V. ist die Fachgruppe der Sittiche und Exoten für Glanzsittiche zuständig.
Im Bereich der Sachkunde finden Sie Erstinformationen zur Haltung von Sittichen.
Wenn Sie Fragen zum Glanzsittich haben, kontaktieren Sie uns. Wir führen diese und unsere Antworten dann in Unterartikeln auf.