Pressemitteilung vom 10.05.2022
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Der DKB stellt sich zum 75-jährigen Bestehen des Dachverbandes der digitalen Transformation

Am 01. Mai 2022 wurde die neue Webseite des Deutschen Kanarien- und Vogelzüchterbund e.V. veröffentlicht. Zum 75-jährigen Bestehen des Dachverbands der Vogelschutz- und Zuchtvereine in Deutschland beginnt damit die Einleitung der digitalen Transformation des Verbandslebens in den kommenden Jahren.

Wir müssen uns eingestehen, dass wir als Dachorganisation die letzten Jahrzehnte verschlafen haben,“ äußert sich Josef Hellenbrand, Präsident des Dachverbands selbstkritisch. „wir vertreten zwar gut 5.000 qualifizierte Vogelzüchterinnen und -züchter, die in 400 Vereinen organisiert sind und über 800 Vogelarten halten, aber wir schauen halt auch auf über ein dreiviertel Jahrhundert der Verbandsarbeit zurück und haben bemerkt, dass unsere Strukturen nicht mehr zeitgemäß sind.

In den letzten beiden Jahren der Pandemie wurde durch den Ausfall der jährlichen Ausstellungen in sich gegangen und die Zeit genutzt sich neu zu orientieren. Das Präsidium des Verbands habe sich stark mit sich und dem vielfältigen regionalen Vereinsleben beschäftigt und wie es auch in Zukunft attraktiv für neue Mitglieder und Kooperationspartner bleiben möchte. Das Vereinsleben in Deutschland habe sich stark verändert und auch die Freizeitaktivitäten der Bevölkerung. Wie jeder Dachverband, sei es im Bereich der Sportaktivitäten, der Heimat- oder Brauchtumspflege, steht der Verband der Vogelvereine vor einem notwendigen Veränderungsprozess.

Die Veränderung der Gesellschaft verändert auch uns

 „In den 1980ern gehörte der Kanarienvogel oder Wellensittich noch in jede gute Stube, das Bewusstsein der Bevölkerung wurde durch die Industrie durch Markenwerbung wie beispielsweise Trill und Vitakraft auf unser Ehrenamt gelenkt und automatisch beteiligten sich die Vogelhalter gern in der Freizeit auch mehr aktiv im regionalen Natur- und Umweltschutz.“, äußert sich der Geschäftsführer des DKB, Heinrich Gerkens. „Doch durch den Wegfall des Interesses der Industrie für uns organisierten Vogelhalter, fällt die Nachwuchsgewinnung ohne stärkeres Eigenengagement immer schwerer.“

Gerade die neuen Medien und die neu entstandenen Vereine im Bereich des Tierschutzes würden in den letzten Jahren zu kritisch betrachtet worden sein.

Wir sind als Verband untrennbar mit der Natur und Umwelt verbunden und tragen auch eine bildungspolitische Verantwortung. Wir hätten aber auch nicht früher auf die gesellschaftlichen Veränderungen reagieren können. Ein Verband ist keine Firma. Wir haben ehrenamtliche Ziele. Wir sind demokratisch und föderal organisiert und in manchen Strukturen noch von vor 75 Jahren. Wir müssen unsere Mitglieder ständig überzeugen und Sie behutsam in eine neue gemeinsame Zukunft mitnehmen.“ meint Hellenbrand.

Digitalisierung bedeutet auch sich zu emanzipieren

Durch die in den letzten Jahren gefällten Beschlüsse des Präsidiums, sich mehr auf eine neue Ausrichtung des Verbands zu konzentrieren, aber auch das vereinsinterne Leben neu zu strukturieren, sehen Hellenbrand und Gerkens eine Chance, sich auch dem gesellschaftlich vorhandenen Problem des Mitgliederschwundes im Ehrenamt und den anstehenden Tierschutzreformen zu stellen.

So meint DKB-Präsident Hellenbrand: „Wir leben in einer Dienstleistungsgesellschaft. Wurden früher regional Entscheidungen gefällt und der Verband darüber in Kenntnis gesetzt, muss die Verbandsarbeit auch neu in die Vereine wirken, mit Innovation und Zusammenführung von Aufgaben.“ Da sei es sogar gut, dass die Digitalisierung nicht schon früher im DKB angegangen worden sei, da jetzt alle Werkzeuge vorhanden seien und alles auf einmal in eine neue interne Arbeitsstruktur gegossen werden kann. Man werde sich nun selbst verstärkt um die Öffentlichkeitsarbeit und viele hilfreiche Werkzeuge für die angeschlossenen Züchterinnen und Züchter bemühen.

Was sind die Aussichten auf das 100-jährige Bestehen des DKB?

Wir als Verband mit einer gelebten Ausstellungskultur waren immer an der Qualität der Züchterinnen und Züchter interessiert. Im Umkehrschluss stand aber immer das Tierwohl an oberster Stelle. Dies haben wir nur schwer in der Öffentlichkeit vermittelt bekommen.“ äußert sich Heinrich Gerkens.

Gefragt nach seiner Meinung über den DKB in 25 Jahren lacht der Geschäftsführer der Bundesgeschäftsstelle. „Die Wandlung unserer Gesellschaft ist in so einem schnellen Gang, dass wir uns erstmal auf das Jahr 2030 konzentriert haben. Bis dahin ist viel zu tun und dies wird nicht nur personell, sondern auch finanziell ein großer Kraftakt.

Deshalb sei der Digitalisierungsprozess des Verbandes auch mehr als nur eine neue Webseite. Durch die Öffnung der ehrenamtlichen Archive und Zusammenführung aller Verbandsinformationen wird vorerst eine Cloud-Lösung geschaffen, um dezentral arbeiten zu können. Die gemeinsame Identität des Dachverbandes wird neu aufgestellt und neue Kooperationspartner werden gesucht. Im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit wird das über Jahrzehnte angesammelte und vorhandene Fachwissen in den ornithologischen Teilbereichen neu strukturiert und auch für die privaten Vogelhalterinnen und Vogelhalter neu und einfacher aufgearbeitet.

„Unser Ziel ist es vorerst, dass jeder Vogelhalterin und jedem Vogelhalter der Deutsche Kanarien- und Vogelzüchterbund e.V. wieder ein Begriff ist. Sei es durch regionale Aktivitäten der angeschlossenen Vereine oder durch unsere nun begonnenen Online-Aktivitäten. Langfristig werden wir unsere Schulungsunterlagen digitalisieren und diese der Bundespolitik anbieten, um daraus Sachkundeprüfungen für die Vogelhaltung zu erstellen. Hierfür brauchen wir aber auch Unterstützung aus der Industrie.“ ist sich Hellenbrand sicher.

Der DKB hat seine neue Webseite unter dem Namen www.vogelbund.de gelauncht und wird erstmals mit einem Vertreter die anstehenden Fachmessen besichtigen und dort für seine anstehenden Aktivitäten um Kooperationspartnerschaften werben. Den Kontakt hierfür erhält man auf der Webseite. „Wir wollen auch in Zukunft eine qualifizierte Anlaufstelle im Bereich der Vogelhaltung bleiben.“ schließt Heinrich Gerkens die Ausführungen zur begonnenen digitalen Transformation.

Bei Fragen nach O-Tönen oder Bildmaterial wenden Sie sich bitte an:
Torben Friedrich, , 0179. 51 72 798

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