Taranta Paar
Tarantapapagei Paar

Der Tarantapapagei - Agapornis taranta

Steckbrief des Tarantapapagei

Der Tarantapapagei (Agapornis taranta – Stanley, 1814)), auch Bergpapagei oder kurz nur Taranta genannt, ist eine Vogelart aus der Gattung der Unzertrennlichen (Agapornis). Gemeinsam mit den anderen Arten dieser Gattung zählt diese Art zu den typischen Papageienarten Afrikas.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Der Tarantapapagei ist mit seinen etwa 17 cm die größte Art seiner Gattung. Er wiegt etwa 49 bis 66 g.

Beide Geschlechter haben ein grünes Gefieder, nur die Handschwingen sind schwarzbraun und die Armschwingen, die Handdecken und die großen Armdecken sowie die Unterflügeldecken sind schwarz. Deshalb werden sie im Englischen auch „Black-winged Lovebird“ genannt. Die vorderste Daumenfeder ist ebenfalls schwarz und ist außergewöhnlich lang, da sie bis zur Spitze der Handdecken reicht. Dieses Merkmal ist bei den Agapornidenarten einzigartig. Die Schwanzfedern sind grün mit einer breiten schwarzen Binde vor der grünen Schwanzspitze. Der Oberschnabel ist bei beiden Geschlechtern rot mit heller Spitze, der Unterschnabel rosa-orange mit hellem Rand. Die Männchen haben eine rote Stirn, Zügel und einen schmalen roten Ring um das Auge.

Taranta Männchen
Tarantapapagei Männchen
Taranta Weibchen
Tarantapapagei Weibchen

Die Armschwingen und die Unterflügeldecken der Weibchen sind nicht so schwarz wie die der Männchen, sondern schwarzbraun wie die Handschwingen. Weibchen zeigen keinerlei Rot am Kopf. Weibchen sind meist etwas kleiner als Männchen.

Jungvögel sind wie die Weibchen gefärbt, haben aber einen dunkelgelbem Schnabel. Die jungen Männchen entwickeln im Alter von 3,5 Monaten die ersten roten Kopffedern. Die Umfärbung ist nach 8 bis 10 Monaten abgeschlossen.

Es gibt Berichte über blaue und zimtfarbene Vögel.

Systematik und Unterarten

Lord Edward Smith-Stanley benannte diese Art 1814 nach dem Taranta-Pass in Äthiopien und ordnete sie den Wachsschnabelpapageien zu.

Oscar Neumann trennte 1931 eine besonders kleine Unterart ab und nannte sie Agapornis taranta nana (lat. nanus = klein). Deshalb wird diese Unterart auch Zwergtarantiner oder Omo-Unzertrennlicher (nach ihrem Verbreitungsgebiet am Unterlauf des Omo-Flusses) genannt. Sie sind kleiner, leichter, die Flügel sind kürzer, die Schnäbel kleiner als bei der Nominatform. In einem Überschneidungsgebiet in Schoa soll es Vögel geben, die in der Größe zwischen A. t. taranta und A. t. nana liegen.

Die Unterart nana wird heute von den meisten Ornithologen nicht mehr akzeptiert.

Tarantapapagei Männchen
Tarantapapagei Männchen

Verbreitungsgebiete und Habitate

Tarantapapageien kommen im Hochland (1300 bis 3200 m NN) von Eritrea und in Äthiopien vor.

Sie leben in kleinen Gruppen von 6 bis 10 Vögeln in den Waldgebieten und bevorzugen die Kronen höherer Bäume wie Wacholder (Juniperus), Kronleuchter-Euphorbien (Euphorbia candelabrum), Kordien (Cordia africana), Kosobäumen und Sykomoren. Die Art dringt jedoch auch in waldreiche Gärten der Städte ein, einschließlich Addis Abeba.

Verbreitung Taranta
Verbreitungsgebiete des Tarantapapagei

Nahrung und Ernährungsweise

Tarantapapageien ernähren sich bevorzugt von Samen, Beeren und Früchten wie Wacholderbeeren, Feigen und den Früchten der Kordien und Sykomoren.

Stimme und Verhalten

Der Lockruf ist ein schrilles „tzirrt“ oder „zerrk“; auch „psip, psi – ip“ oder „prr-ip“. Sie besitzen auch einen leisen Zwitschergesang, den sie manchmal auch nachts hören lassen. Erschrecken sich die Vögel rufen sie „krrick“, „kreeck“ oder hintereinander „krickickick“. Die Männchen stoßen im Flug öfter einen scharfen Pfiff aus.

Die Tarantas sind sehr muntere und bewegungsfreudige Vögel, untereinander teils streitsüchtig. Sie führen als kleine Gruppe von bis zu 10 Tieren ein ziemlich unstetes Leben, sind sehr muntere und bewegungsfreudige Vögel, die trotz gelegentlicher Streitereien eng zusammenhalten.

Brutbiologie

In der Zeit von November bis Februar erstreckt sich die Brutzeit. Sie legen ihr Nest in Baumhöhlen, Astlöchern und anderen Höhlungen an. Dazu stecken sich die Weibchen das Nistmaterial in alle möglichen Stellen des Gefieders und tragen es so in die Bruthöhle. Es wird jedoch kein überdachtes Nest gebaut. Als Nistmaterial bevorzugen die Weibchen frische Blattstückchen.

Die 3 bis 5 Eier werden rund 25 Tage bebrütet. Die Nestlingszeit beträgt etwa 6 bis 8 Wochen und ist damit wesentlich länger als bei anderen Agapornidenarten.

Gefährdung und Schutzstatus

Der Tarantapapagei ist gemäß BNatSchG (§ 7 Abs. 2 Nr. 13 und 14) besonders geschützt und ist im Anhang II des Washingtoner Artenschutzübereinkommen aufgeführt. Er ist nach Anlage 5 der BArtSchV von der Anzeigepflicht ausgenommen.

Der Tarantapapagei wurde zuletzt für die Rote Liste der bedrohten Arten der IUCN im Jahr 2016 bewertet und als wenig gefährdet (least concern) eingestuft.

Quellen und Literatur

Fotos: https://www.inaturalist.org/photos/ Lizenz CC BY-NC 4.0 Deed

Rote Liste gefährdeter Arten des IUCN. Unter: https://www.iucnredlist.org/species/22685334/93068609

Heinz Schwichtenberg: Die Unzertrennlichen. Die Neue Brehmbücherei. A. Ziemsenverlag Wittenberg Lutherstadt, 1973.

Kurt Kolar: Unzertrennliche Agaporniden. Gräfe und Unzer GmbH, München 1989.

Helmut Hampe: Unzertrennliche. Verlag Gottfried Helene, Pfungstadt / Darmstadt 1957.

Helmut Dost: Sittiche und andere Papageien. Urania Verlag, Leipzig, Jena, Berlin 1968.

Ihre Fragen an die Fachgruppe im DKB

Im Deutschen Kanarien- und Vogelzüchterbund e.V. ist die Fachgruppe der Sittiche und Exoten für Tarantapapgeien zuständig.

Im Bereich der Sachkunde finden Sie Erstinformationen zur Haltung von Sittichen.

Wenn Sie Fragen zum Taranta haben, kontaktieren Sie uns. Wir führen diese und unsere Antworten dann in Unterartikeln auf.